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Bist du auf der Suche nach einem neuen DIY-Projekt, das richtig viel Lust auf Sommer macht? Wie wäre es mit Shibori, der Batik-Technik aus Japan? Auch in diesem Sommer ist der Batik-Trend wieder da und erinnert uns an Sonne, Strand und Festivals. Im Gegensatz zum Random-Batiken entstehen bei der Shibori-Technik allerdings ganz besondere Muster. Diese sehen aber nicht nur sommerlich cool aus und verpassen T-Shirts, Beuteln, Picknickdecken und Co. einen neuen individuellen Anstrich – der Trend macht auch tierisch viel Spaß in der Herstellung!

Wir erklären dir, welche Materialien du zum Batiken mit der Shibori-Technik benötigst und zeigen dir einfache Muster, von denen du dich für deine eigenen DIY-Sommer-Projekte inspirieren lassen kannst.

Was bedeutet Shibori?

Wer an Batik denkt, dem kommen normalerweise knallig bunte Kleidung und Festivals in den Sinn. Durch das Abbinden von Stoff entstehen beim Färben nämlich die typisch runden Muster, die uns an die Hippie-Zeit erinnern. Bei der speziellen Shibori-Technik wird der Stoff aber nicht nur gebunden, sondern auch gefaltet, gewickelt oder sogar genäht. So entstehen verschiedene, oft geometrische Muster wie Streifen, Karos oder Kreise. Zudem kann man mit der richtigen Bindetechnik tolle Wellen- und Tropfenmuster gestalten.

Der Name Shibori kommt übrigens vom japanischen Begriff shiboru (絞る), was so viel wie „drücken“ oder „pressen“ bedeutet. Die mehr als tausend Jahre alte Färbetechnik war früher eine Lösung für alle, die ihre alten Kleider in neuem Gewand erstrahlen lassen wollten. Später wurde die Technik sogar für traditionelle Kimonos verwendet! Heute wird Shibori gerne zum Upcycling weißer Stoffe verwendet. Dabei sind deiner Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt! Ob für dich oder als individuelle DIY-Geschenkidee – tobe dich an Kleidungsstücken, Stoffservietten oder sogar Gardinen aus und verpasse ihnen neue sommerliche Muster.

Was brauche ich für Shibori?

Aus alt mach neu und einzigartig

First things first: Welche Farbe brauche ich zum Batiken? Für die Shibori-Technik werden traditionell Indigo-Farben verwendet. Der leuchtende Blau-Ton war vor über tausend Jahren einer der wenigen natürlichen Farbstoffe, mit denen man Baumwolle färben konnte. Heute kannst du für die Shibori-Technik natürlich zu allen Textilfarben greifen, die dir gefallen. Besonders gedeckte Erdtöne wie braun, beige oder dunkelgrün sind aktuell voll im Trend.

Neben der richtigen Farbe ist auch der passende Stoff wichtig. Ob T-Shirt, Kissenhülle oder Jutebeutel – welcher Stoff eignet sich zum Batiken mit der Shibori-Technik? Zum Färben mit Textilfarben eignen sich vor allem Stoffe aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen Hanf, Viskose oder Wolle. Falls du dir unsicher bist, empfehlen wir, die Farbe vorher an einem Probestück zu testen.

Was du zum Batiken brauchst:

  • Kleidungsstücke oder Wohntextilien deiner Wahl
  • Textilfarbe
  • Einweghandschuhe
  • Schutzkleidung (Textilfarbe ist ziemlich hartnäckig. Trage daher beim Färben eine Schürze oder Kleidung, die schmutzig werden darf.)
  • 2 Eimer oder größere Gefäße
  • Gummibänder oder Schnüre in verschiedenen Stärken
  • Heft-Clips und Holz-Schablonen (Dreieck, Rechteck, …)

3 Shibori-Bindetechniken für einzigartige Batikmuster

Step by Step zum angesagten Batikmuster! Denke daran, zunächst den Stoff vor dem Batiken möglichst heiß zu waschen. Nur so wird die Appretur, also die chemischen Aufheller und Weichspüler, mit denen die Fasern der Textilien behandelt wurden, entfernt und die Textilfarbe kann besser aufgenommen werden. Probiere anschließend mit den trockenen Textilien diese drei traditionellen Shibori-Bindetechniken aus, die sich gut für Anfänger eignen.

Kumo-Technik

Bei der Kumo-Technik entstehen mehrere runde Muster, die ein bisschen an Spinnennetze erinnern. Falte den Stoff dafür ein bis zweimal vor und zurück wie einen Fächer. Als Nächstes wird das Tuch in gleichmäßigen Abschnitten auf beiden Seiten versetzt zusammengebunden. Schnappe dir dafür jedes Mal ein Stück des Stoffes und umwickle dieses fest mit einem Gummiband, damit längliche Zipfel entstehen. Dann arbeitest du dich an jedem Zipfel mit weiteren Gummibändern bis zur Mitte des Stoffes vor, um weitere Kreise zu erzielen. Am Ende bindest du das Stoffpäckchen in der Mitte zusammen.

Arashi-Technik

Um ein Arashi-Muster zu erzielen, benötigst du einen Stab oder Stock, den du diagonal mit dem Stoff umwickelst – natürlich nur auf der Länge, die du auch in die Farbe tauchen kannst. Dann umwickelst du das Ganze locker mit einer Schnur und schiebst den Stoff anschließend eng zusammen, sodass er gerafft wird. Ziehe die Kordel fest und führe das über die gesamte Länge kreuz und quer fort, bis der zusammengeraffte Stoff fest umwickelt ist. Erst dann verknoten, sonst lässt sich der Stoff nicht zusammenschieben. Das Muster, das später entsteht, sind diagonale Wellenlinien.

Itajime-Technik

Falte den Stoff zuerst wie eine längliche Ziehharmonika. Nun wird das Rechteck von der kurzen Seite aus wieder im Zickzack wie eine Ziehharmonika gefaltet, bis ein kompaktes Paket entsteht. Für den Itajime-Effekt legt man auf beide Seiten des Stoffpäckchens eine Holz-Schablone – zum Beispiel ein Quadrat oder Rechteck. Die Größe und Breite der Schablone bestimmt dabei das Muster und sorgt für helle Quadrate oder Rechtecke, da die Farbe dort nicht bis kaum einzieht. Wer keine Holzplättchen zu Hause hat, kann auch Quadrate oder Rechtecke aus festem, farblosem Karton schneiden und diese benutzen. Zum Schluss das Stoffpäckchen fest mit Gummibändern fixieren. Alternativ kann man auch dreieckige Schablonen nehmen und die längliche Ziehharmonika in Dreiecken auffalten.

Anleitung zum Batiken

Der Shibori-Färbeprozess

Sobald du deinen Stoff gefaltet und feste zusammengebunden hast, kann es auch schon losgehen! Lies dir vorab aufmerksam die Anleitung für die Aufbereitung deiner Textilfarbe durch – es gilt, was auf der Packung steht! In der genauen Färbeanleitung der jeweiligen Textilfarbe steht auch, wie viel Farbe du für wie viel Stoff benötigst.

  1. In der Regel mischt man die Farbe in einem Eimer oder anderen Gefäß mit 60° C warmen Wasser an. Zieh dir dafür Gummihandschuhe an und achte darauf, auf einem unempfindlichen Untergrund zu färben. Gib die Textilfarbe zum Wasser und löse sie durch Rühren vollständig auf.
  2. Danach kannst du deine Stoffpäckchen zur Farbe geben. Für gleichmäßige Ergebnisse solltest du die Päckchen während der Einwirkzeit öfters bewegen und dafür sorgen, dass alle Seiten gut eingetaucht sind.
  3. Entferne das Stoffpäckchen nach etwa 20 bis 30 Minuten aus dem Farbbad. Je länger der Stoff in der Farbe zieht, desto intensiver ist nachher das Farbergebnis. Wer ein subtileres Ergebnis anstrebt, sollte die Einwirkzeit etwas verkürzen.
  4. Spüle das Päckchen gründlich im zweiten Eimer oder anderen Gefäß mit kaltem Wasser ab, bis dieses klar ist. Entferne erst dann vorsichtig die Schnüre oder Gummibänder.
  5. Danach solltest du den Stoff noch mal in der Waschmaschine waschen und trocknen lassen – schon ist dein erstes Shibori-Projekt fertig!

So einfach geht Shibori!

Hat dich auch das DIY-Fieber gepackt? Wir sind jedenfalls ganz begeistert vom Shibori-Trend und können es kaum abwarten, weitere Batik-Muster zu testen – denn erlaubt ist, was gefällt. Du kannst den Stoff auch wild zusammenknüllen und mit Seil fixieren oder Wäscheklammern und Heft-Clips nutzen, um spannende Formen zu erstellen. Vielleicht erfindest du beim Ausprobieren auch ein ganz eigenes Muster. Wir sind schon gespannt auf deine Ergebnisse – teile sie auf Facebook oder Instagram und verlinke uns!
Wir wünschen dir viel Spaß beim Falten und Färben.